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Geschichte des Erdgases
Erdgas wird als Energiequelle bereits seit vielen Jahrtausenden genutzt. Die ersten Hinweise auf die Nutzung durch Menschen stammen aus dem Iran von 6000 v. Chr, dem damaligen Babylon. Archäologisch Funde belegen Berichte von "ewigen Feuern", Erdgasquellen, die nach beispielsweise einer natürlichen Selbstentzündung dauerhaft brannten. Die Menschen sahen in diesen Feuersäulen "göttliche Zeichen" und verehrten die Quellen als heilige Orte. Ein anderes populäres Beispiel ist das Orakel Pythia, die in der griechischen Mythologie über einer Schwefelquelle sitzend Kontakt zu den Göttern aufnehmen und in mysteriösen Phrasen die Zukunft voraussagen konnte.
Etwa 5000 Jahre später wurde um 900 v. Chr. Erdgas in China zur Trocknung von Salz eingesetzt. Auch die ersten Pipelines für Gas stammen offenbar aus China: Mit einfachen Bambusrohren wurde um 900 n. Chr. das erste Erdgas in China direkt gefördert und an seinen Bestimmungsort geleitet - allerdings waren die überbrückten Strecken noch relativ kurz.
In Europa entdeckte man um 1600 den Nutzen für Erdgas und zahlreiche Wissenschaftler befassten sich zum ersten Mal aktiv mit der Erforschung des Gases. Die Bezeichnung "Gas" stammt von dem niederländischen Chemiker Jean Baptiste Helmon und wurde, abgeleitet von dem griechischen Begriff "chaos", mit "ch" ausgesprochen. 1799 erfand der Ingenieur Phillipe Lebon in Paris die erste Gaslampe, die von da an ihren Siegeszug in der gesamten westlichen Welt feierte - von der einfachen Hauslampe bis zum weit verzweigten Netz für die öffentliche Straßenbeleuchtung.
Seitdem wurde das Potential für Gas als Energielieferant in weiteren Zweigen intensiv erforscht: 1860 fuhr Etienne Lenoir mit seinem gasbetriebenen Automobil die drei Kilometer von Paris nach Joinville-de-Pont und bewies damit endgültig, dass die sichere Nutzung in mobilen Motoren möglich ist. Etwa drei Jahre später hielt der Gasmotor auch in Deutschland Einzug - wesentlich verbessert durch den Erfinder des berühmten Otto-Motors, Nikolas August Otto.
1910 wurden die ersten Erdgasfunde in Deutschland bei Neuengamme in der Nähe von Hamburg nachgewiesen. Bereits 24 Jahre später war die Nutzung von Erdgas so weit vorangeschritten, dass die erste "Deutsche Verordnung zur Suche nach Erdöl und Erdgas" in Kraft trat. Sie regelte die Vergabe von Konzessionen und Sicherheitsmaßnahmen bei der Förderung und Verarbeitung. In den 60er Jahren wurde Erdgas erstmals im großen Stil zum Beheizen von Häusern genutzt. Zu dieser Zeit wurde auch die Bindung an die Entwicklung des Erdölpreises beschlossen. Man befürchtete eine zu rasche Preisentwicklung und die Kartellbildung von Anbietern und wollte mit dieser Maßnahme die Endverbraucher vor Preiswucher schützen.
Nun begann der Siegeszug des so genannten Stadtgases: Bis in die Neunziger Jahre wurden die wichtigsten urbanen Gebiete in Deutschland für die Gaslieferung erschlossen und inzwischen werden mehr als 50 Prozent der deutschen Haushalte mit Erdgas versorgt. 1970 wurden die ersten Importabkommen zwischen der Ruhrgas AG und der damaligen Sowjetunion geschlossen. Doch schon 1980 gab es den nächsten großen Erdgasfund in Deutschland bei Söhlingen, der die deutschen Energiereserven weiter sichern soll.
Seit den späten 90er Jahren kommen zunehmend mit Erdgas betriebene Kraftfahrzeuge auf den Markt. Das erklärte Ziel der Bundesregierung ist dabei, dass bis 2010 mindestens 360.000 Fahrzeuge mit Erdgasantrieb auf Deutschlands Straßen fahren sollen. Mit Erdgas betriebene Motoren haben geringere Kosten im Verbrauch und zudem weniger Emissionen, besonders mit Blick auf den Feinstaub-Ausstoß. Die Umrüstung des Pkw ist dabei mit wenigen hundert Euro relativ günstig und mittlerweile technisch unkompliziert. Durch den weitaus geringeren Literpreis beim Erdgas macht sich die Investition sehr schnell bezahlt und die Sicherheit von Antrieb, Speicher und Motoren wird selbstverständlich vom TÜV geprüft.